Das neue Theaterstück
Vom Theater «Ueli de Chnächt 2016» gibt es eine Fortsetzung: Ausgehend von der Original- Filmgeschichte «Uli der Pächter» nach dem Roman von Jeremias Gotthelf erlebt Ueli mit seiner Frau Vreneli eine schwere Zeit. Die Ernte ist dürftig, Löhne müssen bezahlt werden, Joggeli fordert von Ueli gnadenlos die Pacht ein. Da lässt sich Ueli auf einen Kuhhandel ein und wird vor Gericht gestellt. Er gewinnt zwar den Prozess, aber mit seinem Seelenheil ist es dahin. Und die Verfluchung des Geschädigten sorgt für schlaflose Nächte. Die «Glungge» steht zum Verkauf. Schon wittern die falschen Freunde von Ueli das grosse Geschäft. Da kommt Rettung in allerletzter Not.
Parallel dazu gibt es wieder eine Geschichte mit Jugendlichen aus der Gegenwart. Auch Ulrich, mittlerweile erwachsen, muss sich durchbeissen. Sein Freund Fabio gewinnt immer mehr Einfluss auf ihn. Es winkt das grosse Geld. Wichtige Entscheidungen stehen an. Wird Ulrich der Geldgier oder seinem Herzen folgen?
Autor Peter Locher und Musiker Urs Erdin werden, unterstützt von der Choreografin Angela Mannarino, eine neue Fassung von der beliebten Geschichte aus dem Jahre 1849 schreiben, komponieren und inszenieren.
Auch das neue Theater soll die Besucher mit Musik, Gesang und Tanz wieder bestens unterhalten und zum Staunen bringen. Mit witzigen wie auch nachdenklichen Momenten.
Jeremias Gotthelf
Geboren wurde Jeremias Gotthelf am 4. Oktober 1797 in Murten. Mit seinen Eltern, dem reformierten Pfarrer Sigmund Bitzius und seiner dritten Frau, lernte er die bäuerliche Welt des Emmentals kennen. 1817 begann er mit dem Theologiestudium in Bern. Danach kam er als Pfarrgehilfe nach Bern an die Heiliggeistkirche und wechselte 1831 als Vikar in die Pfarrei Lützelflüh im Emmental, wo er ein Jahr später zum Pfarrer gewählt wurde.
Sein Wirken in Lützelflüh
Schon bald setzte er sich für die Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht ein. Pädagogisch stand er in der Tradition Johann Heinrich Pestalozzis. Er kämpfte gegen die Ausbeutung der Verdingkinder aus armen Familien und verlangte Massnahmen gegen den Alkoholismus. 1833 heiratete er Henriette, die Tochter eines Berner Theologieprofessors. Zusammen hatten sie drei Kinder.
Der Journalist und Schriftsteller
1836 fing Gotthelf mit der Schriftstellerei an. Sein erster Roman war «Der Bauern-Spiegel». Der Name der Hauptfigur aus diesem Werk wurde zugleich der Schriftstellername von Bitzius: Jeremias Gotthelf. In den folgenden Jahren war er unermüdlich als Schriftsteller tätig und veröffentlichte Romane, Erzählungen und Aufsätze. Die wohl bekanntesten sind:
- Die schwarze Spinne, Novelle, 1842
- Anne Bäbi Jowäger, Roman, 1843/44
- Uli der Knecht, Uli der Pächter, Doppelroman, 1841–1849
- Die Käserei in der Vehfreude, Roman, 1850
Krankheit und Tod
Jeremias Gotthelf starb am 22. Oktober 1854 an einem Schlaganfall.